Oslo-2011

Oft haben wir Werbungen von Mini-Kreuzfahrten gesehen und gelesen, aber noch nie selber eine unternommen. Das sollte sich ändern und so haben wir uns eine Reise bei der Color Line von Kiel nach Oslo gebucht.

 

Die Verbindung fährt täglich und somit ist man bei der Buchung auch sehr flexibel. Termin wurde schnell gefunden und somit ging es zur Onlinebuchung. Die Unterlagen erhielten wir nach der Bezahlung per Email.

1.Tag

Um 6:00 Uhr war die Nacht vorbei, da wir nach Kiel über 300 km Anreise haben und es zu unserer Reisezeit noch oft Glatt war. 7:00 Uhr ging es mit dem Auto los mit dem Ziel Kiel. Da die Anfahrt doch sehr gut verlief, waren wir schon um 9:30 Uhr am Terminal.

 

Ab 9:00 Uhr sind die Bordkarten im Terminal (2.OG) zu erhalten und dass sollte man auch rechtzeitig vornehmen, da die Warteschlange ab 12:00 Uhr relativ lang wurde. Das Parken im Umfeld vom Terminal ist sehr teuer und auch nur für einige Stunden möglich. Zum Abholen/Einchecken usw. besteht aber die Möglichkeit, direkt am Terminal kostenlos für eine Stunde zu parken.

Da das Boarding erst um 13:15 Uhr begann, hatten wir noch etwas Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und sind zum brunchen in die Stadt gefahren.

Das Auto haben wir am Parkhaus direkt am Bahnhof abgestellt, da es von dort nur ca. 300 Meter sind zum Terminal und auch weil das Parken für Teilnehmer einer Kreuzfahrt begünstigt werden (24h/5,- €).

Boarding:

Beim Beginn des Boarding warteten schon ca. 1000 Menschen auf Einlass zum Schiff.

Überraschend verlief dieser Vorgang sehr schnell, so dass wir schon um 13:30 Uhr auf dem Schiff waren und uns auf die Suche der Kabine machten.

Kabine:

Wir haben eine Kabine mit Meerblick gebucht, damit wir auch mal vom Zimmer aufs Meer schauen konnten. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis zur Buchung der Reise. Es wird für einen kleinen Aufpreis Halbpension auf dem Schiff angeboten und dieses ist bei dem tollen und reichhaltigen Buffet auch sehr zu empfehlen. Das Zimmer verfügt über Minibar, Fön, Telefon und TV. Ein Bad mit WC und Dusche ist ebenso vorhanden, so dass es in der Kabine an nichts fehlt.

Das Schiff:

Unser Schiff war die M/S Fantasy mit einer Länge von 224 Meter und einer Breite von 35 Meter. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 22 Knoten angegeben.

Fast 1000 Kabinen zählt das Schiff und bieten ca 3000 Menschen einen Schlafplatz.

Es fehlt auf dem Schiff wirklich nichts, was man zu einer tollen Schiffsreise braucht. Beim betreten des Schiffes findet man sich sofort im Herzen des Schiffes und dem Traum der meisten Frauen wieder:

Die Shoppingmeile:

Es gibt Shopping-Läden in fast allen Bereichen, von Elektro über Kleidung, Parfüm usw. Ein Duty Free Shop ist auf Hoher See auch geöffnet.

Für das leibliche Wohl wird in vielen Bereichen gesorgt, von der Pizzeria über den Mexikaner bis zum Feinschmeckerrestaurant. Auf dem Schiff sind diverse Bars und Clubs vorhanden, die Live-Musik und Unterhaltung anbieten. 

Eine Tischreservierung für das Abendessen ist sehr ratsam, da es ansonsten zu Engpässen kommen kann.

Beim Auslaufen des Schiffes aus dem Kieler Hafen haben wir die Observation Lounge auf dem höchsten Deck aufgesucht. Von diesem Punkt genießt man die beste Rundumsicht.

Für Abwechslung und Aktivitäten sind die unterschiedlichsten Einrichtungen zu finden, ein eigenes Schwimmbad, Spielhalle, Kinderclub, Teenieland, Fitness-Club und Saunalandschaft. So kann es auf dieser Reise einfach nicht langweilig werden.

Um 19:00 Uhr und 21:00 Uhr gab es eine eigenentwickelte Show im Casino, welche sehr schön war und zu empfehlen ist.

2. Tag

Um 10:00 Uhr legte das Schiff am Kai von Oslo an und die Busse für die Stadtrundfahrt standen schon bereit. Eine Rundfahrt mit dem Bus und deutscher Reiseführung ist für den Preis von 39,- € lohnenswert.

Dauer der Rundfahrt ist über 3h und Start/Ende ist direkt am Terminal. Eine weitere Möglichkeit als Transportmittel wäre eines der vielen Taxen, wobei die Tour in die City aber auch schon über 20,- € kosten würde.  Der Rundblick vom Schiff zeigt wirklich atemberaubende Landschaften rund um Oslo. In Oslo wurde gerade erst die neue Staatsoper fertiggestellt. Die Architektur des Gebäudes erinnert an einen Eisberg. Der Bau wurde mit dem Europäischen Architekturpreis 2009 ausgezeichnet. Ein kleiner Höhepunkt der Rundfahrt war die neue Skisprungschanze "Holmenkollen". Die Schanze überragt in Oslo alles und ist schon von weitem zu sehen. Diese Skischanze befindet sich in der Endphase der Fertigstellung und wurde extra für die Ski-Weltmeisterschaft im Februar 2011 erstellt. Die Holmenkollen Skisprunganlage ist die neueste Schanze der Welt und eine der ersten Design-Sprungschanzen. Um kein Geld der Welt würde ich da mit Skiern herunterfahren, ich habe echt Respekt vor den Menschen, die das machen.

Der nächste Stopp war der Skulpturenpark in Oslo. Der Park ist 32 Hektar groß und ist immer geöffnet. Die im Park befindlichen Skulpturen aus Bronze und Granit wurden von dem Künstler Gustav Vigeland und die Umsetzung lang bei einem Zeitraum von über 40 Jahren.

Es sind im Park über 220 Skulpturen zu bestaunen, die alle das menschliche Leben widerspiegelt. Der Künstler hat die Künstler nackt dargestellt, damit diese zeitlos sind.

Ein zentrales Werk des Parks ist ein alles überragender Menolith aus verschlungenen Menschenleibern. Vier Steinmetze haben an dem Kunstwerk gearbeitet, das Vigeland zuvor als Gipsmodell erstellte. 121 Figuren sind in der 17 Meter hohen Säule aufs Innigste miteinander verschlungen und vereint.

Sternförmig angelegte Stufen führen, von kleineren Figurengruppen flankiert, zur Basis hinauf. In den Figuren an der Treppe lassen sich Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und Altersstufen leicht erkennen.

Weiter ging es auf die Museumsinseln von Oslo, auf der 7 Museen zu finden sind. Auf der Besichtigungstour haben wir uns das Wikinger-Museum angeschaut.

Es wurden mehr als 60 Wikingergräber im Umkreis von 80 KM um Oslo herum entdeckt, wobei aber nur in 3 noch Schiffe, bzw. Schätze zu finden waren. Auch diese Funde werden als Zufall eingestuft, da alle Gräber mit Sand bedeckt waren und nur diese Drei in einer Tonschicht lagen. Dadurch wurden die Schätze erhalten.

Leider war danach die Stadtrundfahrt schon beendet und es ging zurück zum Schiff. Da dieses um 14:00 Uhr wieder in See stechen wollte.

So konnten wir auf der Rückfahrt die vielen tollen Eindrücke auf uns wirken lassen und den Abend auf dem Schiff genießen.

Tag 3:

Am letzten Tag lag das Schiff wieder um 10:00 Uhr in Kiel an und unsere erste kleine Mini-Kreuzfahrt war zu Ende.

Der Wiederholungsfaktor steht bei uns auf 100% und als nächstes Ziel steht Schweden und dann Finnland auf dem Plan.

PS: Natürlich kann man dieses Überfahrt auch als normale Fähre nutzen, dass Wohnmobil mitnehmen und somit als Startpunkt Oslo nehmen für eine Rundtour mit dem Wohnmobil.