Murter 2011

Ein kleiner Hinweis vorweg, wir hatten dieses Jahr eine kleine Premiere mit unserem Wohnmobil. Wir sind auf der Heimreise mit unserem Fahrzeug auf der Autobahn in Kroatien liegengeblieben und mussten abgeschleppt werden. Mehr dazu im Bericht.

Wie jedes Jahr starten wir immer mitten in der Woche um den gesamten Wochenendstaus zu umgehen. Mit dem gesamten Gespann beginnt unsere Reise direkt nach der Arbeit.

Um nicht mit dem Gespann durch die Kasseler Berge zu müssen, führte unsere Route von Hannover über die neugebaute Bundesstraße B6n, direkt am Rande des Harzes vorbei in Richtung Autobahn A14 Magdeburg-Leipzig. Diese Strecke ist ausgebaut wie eine Autobahn und lässt sich sehr angenehm fahren. Wir hatten auf der gesamten Fahrt keinen einzigen Stau und so kamen wir sehr gut voran. In Bayern war der nächste Tankstop notwendig, doch leider gibt es in diesem Bundesland auf den Autobahnen sehr wenige Tankstellen (mein persönliches Gefühl). So kam es, dass wir in Bayern auch die Autobahn verlassen mussten um uns eine Tankmöglichkeit zu suchen.

2.Tag

Für ein paar Stunden hingelegt und um 5:00 Uhr Uhr am nächsten Morgen ging es munter weiter. Kurz durch Slowenien und schon waren wir in Kroatien. Da wir immer innerhalb der Woche anreisen, kennen wir die langen Staus an den Grenzen bei Slowenien nur vom hören. Endlich an Zadar vorbei und das Wetter wurde immer schöner. Die Außentemperatur stieg immer weiter an, so wurden an den Messstationen an der kroatischen Autobahn um 10 Uhr schon 36 Grad angezeigt. Die Freude auf Sommer, Sonne, Wärme, Strand und Meer wurde immer größer. Um 12:30 Uhr fuhren wir dann über die Brücke in Tisno und waren bei unserem Ziel der Halbinsel Murter angekommen. Die Aussicht vom Berg auf die Bucht raubt uns immer erst einmal den Atem und wir können es dann kaum noch abwarten endlich ins Wasser zu springen.  Kaum auf den Platz angekommen, trifft man viele Bekannte von den vergangenen Jahren. Der Campingplatz Plitka Vala lebt von seinem Stammkunden, die gerne jedes Jahr wiederkommen. Erst das Boot ins Wasser, Wohnmobil hingestellt und ausgepackt, so dass nun der Urlaub beginnen kann. 

Wir hatten einen tollen Platz direkt an einem Baum der viel Schatten spendet mit Blick auf die Bucht. Eine kleine Tradition bei uns ist es mittlerweile, dass wir am Ersten und letzten Tag auf dem Platz im Restaurant Essengehen und Traditionen soll man ja nicht brechen. Neu in Kroatien sind die verschiedenen Biersorten, z.B. Lemon Bier, Radler oder Apfelbier.

 

3.Tag

Das Wetter war leider sehr unruhig, viel Wind und hohe Wellen, aber einen Bootsfahrer stört das nicht. Also schnell das Boot gepackt und raus aufs Meer. 

Die ganzen kleinen Inseln sind immer wieder schön anzuschauen und wir gleiten mit unserem Boot nur so daran vorbei. Nach ca. 5 Kilometern stoppte der Motor von allein und gab einen Warnton ab, somit erst einmal wieder zurück zum Hafen. Reparatur muss ja nicht sofort sein und daher halfen wir erst einmal unseren Freunden beim aufbauen, da diese mittlerweile auch angekommen waren.

 

4.Tag

Morgens das Boot wieder aus dem Wasser geholt und nach dem Fehler gesucht. Das Phänomen auf dem Campingplatz ist, kaum schraubt einer an seinem Motor, sind viele Männer zur Stelle um zu helfen. So waren es auf einmal 6 Kerle, die an meinem Motor nach dem Fehler gesucht hatten. Daraus ergibt sich aber einen ganz neue Herausforderung. 6 Männer = 6 Meinungen.

Es wurde viel untersucht, abgebaut und wieder angebaut. Leider wurde kein Fehler gefunden und so kamen die Meinungsfinder zu dem Schluss, da kann nichts sein. Also Boot wieder ins Wasser und auf zur ersten Probefahrt. 

Der Fehler war natürlich nicht weg und bei Vollgas nahm der Motor sein Vorschub zurück. Wir sind ja im Urlaub und daher: "Morgen geht es weiter und heute wird erst einmal etwas gefeiert."

 

5.Tag

Wetter super toll, Sonnenschein pur bei 36 Grad und immer ein leichter Wind. Die Spekulationen des Fehlers am Motor gingen weiter. Da wir mit dem Motor in dem ungewissen Zustand keine lange Fahrt machen wollten, haben wir die geplante Reise nach Bisevo zur blauen Grotte, 120 KM über das offene Meer, abgesagt. Wir haben uns den Urlaub aber nicht verderben lassen und sind erst einmal etwas in der Gegend mit dem Boot herumgefahren. 

6.Tag

Ein Anruf bei meinem privaten KFZ-Meister des Vertrauens (mein Bruder) in Deutschland brachte mich dann langsam auf die richtige Spur. Die letzte Änderung am Motor in Deutschland hatte ich am Choke vorgenommen und dort habe ich dann weiter nach dem Fehler gesucht und was soll ich sagen, auch gefunden. Der Choke war es zwar nicht gewesen, aber dabei konnte man sehen, dass bei Vollgas das gesamte Gasgestänge wieder auf die Nullstellung fällt.

 

Ergebnis: Gasgestänge ausgehakt.

 

Schnell eingehängt und Probefahrt gemacht. Was soll ich noch sagen, kleiner Fehler mit großer Wirkung, Motor fährt wieder mit Vollgas. Somit war die erste Reparatur abgeschlossen, aber es gibt ja noch mehr.

Durch ein kleines Handgemenge bei einer Meinungsverschiedenheit, gingen auf dem Boot von einem Bekannten zwei der drei Frontscheiben zu Bruch, so dass diese ersetzt werden mussten. Die nötigen Werkzeuge (Akkuschrauber, Stichsäge usw.) sind auf einem Campingplatz, auf dem überwiegend Bootsfahrer sind, schnell gefunden. Als Ersatzscheibe wurde Plexiglas geholt und verbaut, so dass der Urlaub weitergehen konnte. 

7.Tag

Erste kleine Bootstour mit dem Ziel Nationalpark Kornaten. Die Kornaten stellen die dichteste Inselgruppe im Mittelmeer da. Insgesamt besteht der Nationalpark aus 89 Inseln, Inselchen und Felsen. Die Inseln selber bestehen aus Kalkstein, sind entweder wenig bewachsen oder kahl. 

8.-9.Tag

Das Wetter hat umgeschlagen und es ist windig, kühler und regnerischer geworden. Daher haben wir uns im Nachbarort einen Motorroller für eine Woche gemietet, für 2 Personen mit ganzen 50 ccm. Der Preis von 23 Euro pro Tag ist ok. Die Halbinseln Murter ist sehr hügelig und Fahradfahren immer mit sehr viel Anstrengung verbunden. So fingen wir an die Insel mit dem Motorroller zu erkunden und fuhren nach Jezera auf der anderen Bergseite der Insel. 

10.-11.Tag

Einfach nur Entspannung und genießen der Sonne.

 

12.Tag

Zadar stand schon länger auf unserer offenen Punkteliste der Orte, denen wir einen Besuch abstatten wollten. So fuhren wir mit dem Roller nach Zadar und machten dort einen kleinen Stadtbummel.

Der Hafen und die angrenzende Altstadt sind immer ein Besuch wert. Am Hafen selber sind innerhalb der Kaimauer kleine Orgelpfeifen eingebaut, die durch den Wind vom Meer gespielt werden, ist toll anzuhören, da sich die Melodie immer wieder neu anhört.

 

13.-14.Tag

Einfach nur Entspannung und genießen der Sonne.

 

15.Tag

Mit 4 Booten sind wir in Richtung der Krka Wasserfälle gefahren zum Ort Raslina. Der Ort liegt an einem Süßwassersee und um mit dem Boot nach Raslina zu gelangen, muss man eine längere Fahrt durch einen Kanal vornehmen. Die Aussicht und die Landschaft sind beeindruckend. Im See erst einmal schön gebadet. Anschließend ging es ins Restaurant zum Essen. So gut habe ich noch nie in Kroatien gegessen und das Restaurant ist wirklich zu empfehlen. 

16.Tag

Wir nutzen noch den Roller etwas aus und schauen uns das Heben der Brücke in Tisno an. 

17.-21.Tag

Die restlichen Tage verbrachten wir mit baden, bootfahren, grillen, faulenzen, lesen usw. In der einen Nacht hatten wir einen richtigen Wolkenbruch, so dass einige Stellen auf dem Platz überschwemmt waren. 

22.Tag

In der einen Sandbucht bei Murter gibt es in den Sommermonaten jeden Mittwoch um 13 Uhr ein Treffen vom Boote-Forum.de. Insgesamt waren wir dann 10 Boote.

24.Tag

Abreise und Start 7:00 Uhr. 200 km weiter blieb unser Wohnmobil einfach auf der Autobahn stehen und sprang nicht mehr an. Den Fehler konnten wir (fuhren mit 2 Wohnmobilen zurück) nicht finden und 5 Minuten später hielt ein ADAC Abschleppwagen an.

 

Kurz mit ADAC-Deutschland telefoniert und ein paar Minuten später wurde unser Wohnmobil schon verladen. Das Interessante auf der Autobahn war, dass ein Fahrzeug der Straßenwacht ankam und die Pannenstelle mit Hüttchen absperrte. Eigentlich dachten wir, dass es schnell gehen würde und das wir bald wieder auf der Autobahn wären. Leider etwas falsch gedacht. 20 Minuten nach unserer Ankunft in der Werkstatt wollten ein Mechaniker sich unser Wohnmobil anschauen. Gelernt haben wir nun: 20 Minuten bedeuten 6,5 Stunden. Um 17:45 Uhr schaute sich der Mechaniker unser Fahrzeug an und fand den Fehler. Ein kleiner Magnetschalter für die Benzinzufuhr war defekt. Nach insgesamt 1.45 Stunden war der Fehler behoben und nach Bezahlung der Rechnung von 230,- € (natürlich Cash ohne Rechnung auf die Hand) konnten wir um kurz vor 20 Uhr unsere Heimfahrt fortsetzen.